Günter Tollmann (* 1926 in Gelsenkirchen – † 1990) beschäftigte sich jahrzehntelang mit stabilen und beweglichen Objekten, die vom Wind oder von Menschen bewegt werden können. Seine Arbeit »Winkelelemente 1981« wurde von der damaligen Kreissparkasse angekauft und der Stadt Hannover geschenkt. An ihrem Standort entwickelt sie einen starken formalen Bezug: Die ungleichen Elemente bilden einen flexiblen dreidimensionalen Rahmen, der in Bewegung ständig neue Räume entstehen lässt – in einer bestimmten Stellung deutet sich zum Beispiel ein Quader an, der in Bezug zur Städtischen Galerie KUBUS am anderen Ende der Breiten Straße tritt. Als Rahmen wiederum betont die Arbeit eine Achse von dort über den Aegidientorplatz hinaus. Das Aegidientor war bis zum 18. Jahrhundert wichtiger Südzugang zur Stadt Hannover – die »Winkelelemente 1981« können so auch als Metapher für das Aufbrechen historischer Grenzen, für unvermeidliche Veränderungen und für die Bedeutung von flexiblen Strukturen gelesen werden. Weitere Arbeit in Hannover: »Plastik M II« auf der Vahrenwalder Straße (Nähe Wasserturm). » Standort: Breite Straße/Aegidientorplatz