Am TWINCORE-Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung arbeiten Mediziner und Grundlagenforscher Hand in Hand. Ihr Ziel: Infektionen besser verstehen, um sie effektiver zu bekämpfen. Neben der molekularen Diagnostik von krank machenden Bakterien und Untersuchungen zu Vorgängen im menschlichen Immunsystem ist die Erforschung von Virusinfektionen ein Schwerpunkt. So untersucht beispielsweise der Virologe Prof. Thomas Pietschmann mit seinem Team, welche Faktoren Kinder besonders anfällig für das RS-Virus machen. Mit ihren Erkenntnissen wollen sie einen Schnelltest entwickeln.
Außerdem wurde als Reaktion auf die weltweite Coronavirus-Pandemie eine Vielzahl neuer Forschungsprojekte initiiert. Wie dringt SARS-CoV-2 in die menschlichen Zellen ein? Können bereits bekannte Medikamente die Infektion verhindern oder den Verlauf der Krankheit Covid-19 abmildern? Bildet der Körper Antikörper gegen den Erreger? Diesen Fragen gehen die Forscher aus vielen Gruppen am TWINCORE derzeit unter Hochdruck nach.
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„So schützen Sie sich vor Viren“
Im Winter lässt es sich kaum vermeiden, mit Viren in Kontakt zu kommen. Erkrankte verteilen die Krankheitserreger auf Türklinken, Waschbecken, Kaffeemaschinen. Der wichtigste Tipp um gesund zu bleiben lautet daher: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände – und zwar gründlich. Experten raten dazu, die Hände mindestens 30 Sekunden lang unter fließendem Wasser mit Seife abzuschrubben.
- Richtig husten und niesen
Beim Husten ist „Hand vorm Mund“ zwar gut gemeint, verfehlt aber seinen Zweck. Denn wer bei Erkältung hustet, katapultiert eine ganze Kolonie von Viren aus seinem Körper, die dann an den Händen haften bleiben. Dadurch verteilen sich die Krankheitsverteiler überall im Raum. Besser: Husten Sie in ein Taschentuch. In asiatischen Ländern ist es üblich, bei Erkältung einen Mundschutz zu tragen. Ist beides gerade nicht greifbar, tut es aber auch die Ellenbeuge.
Zugegeben: Wenn man krank ist, will man meist nichts anderes als mit einer Wärmflasche im Bett liegen. Zwingen Sie sich trotzdem zum regelmäßigen Stoßlüften. Das ist nicht nur deshalb wichtig, weil sich die Raumluft schnell mit Viren anreichert. Heizungsluft trocknet zudem die Schleimhäute aus. Wer drei- bis viermal am Tag lüftet, beugt Halsschmerzen vor und wird schneller wieder fit.
- Desinfektionsmittel nutzen
Viren verbreiten sich vor allem über gemeinsam benutzte Gegenstände. Es ist daher sinnvoll, Türklinken, Haustelefone und Tastaturen hin und wieder abzuwischen. Hilfreich sind dabei spezielle Desinfektionssprays, die auf unterschiedliche Flächen gesprüht werden können. Wichtig: Achten Sie auf die empfohlene Einwirkzeit! Sonst kann es passieren, dass die Viren trotz Spray überleben.
Bei Erkältungen ist das Immunsystem geschwächt. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, sollten Sie deshalb auf eine gesunde Ernährung achten. Essen Sie frisches Obst und Gemüse! Sie enthalten die Vitamine A, C und E, die die Abwehrkräfte stärken. Auch eine gezielte Einnahme von Zink kann helfen, sich vor Krankheitserregern zu schützen.