Hannover setzt Maßstäbe für Menschen mit Behinderung
Vorbildlich barrierefrei
Wege ohne Stufen und ohne Stolperfallen, Platz für Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren, Hilfen für schwerhörige und sehbehinderte Menschen: Das alles sollte eine Städtereise heute auch für gehandicapte und ältere Menschen zum Vergnügen machen. In Deutschland ist bereits viel für Barrierefreiheit getan worden, als gelungenes Beispiel darf Hannover gelten. "Die niedersächsische Landeshauptstadt gilt als vorbildlich für Menschen mit Behinderung", weiß Beate Fuchs, Reiseexpertin des Verbraucherportals Ratgeberzentrale.de. So gibt es beispielsweise Rollstuhlplätze im offenen Doppeldecker-Bus bei der Stadtrundfahrt, bei der man im Übrigen an allen Sehenswürdigkeiten barrierefrei aus- und wieder zusteigen kann - vielleicht für einen Rundgang durch die berühmten Herrenhäuser Gärten mit einer kulinarischen Pause im Café-Restaurant.
Rundgänge für Gäste mit Behinderung Im barocken Großen Garten in Herrenhausen stehen für mobilitätseingeschränkte Personen sogenannte E-Scooter bereit, mit denen sie durch das weitläufige Gartenkunstwerk rollen können. Auf hörbehinderte Gäste wartet ein sogenanntes VideoVisit-Führungssystem. Blinde Besucher können sich bei ihren Spaziergang durch die Gärten mit Plänen in Braille-Schrift die Architektur des Gartens besser vorstellen. Alle Museen in Hannover sind barrierefrei: Das Museum August Kestner beispielsweise mit seinen Sammlungen vom alten Ägypten bis zum modernen Design bietet neben Kommunikationshilfen für schwerhörige Menschen einmal im Monat Führungen an. Mit den Tast- und Erlebnisrundgängen "Museum anders gesehen" spricht es speziell blinde und sehbehinderte Gäste an. Alle speziellen Angebote sind inklusiv, das heißt, dass sie für alle Menschen nutzbar sind. Informationen und Broschüren zur Barrierefreiheit erhalten Sie hier.
Auf dem "Roten Faden" durch die Stadt Auf rollstuhl- und rollatorgerechten Wegen führt der "Rote Faden" zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Hannovers Innenstadt. Zusätzliche Informationen bietet die kostenlose "Broschüre für Touristen mit Behinderung": von der Anreise über barrierefreie Hotels in allen Stadtteilen bis hin zu Ausflugstipps für Besucher mit Behinderung. Noch kompakter und im lesefreundlichen Großdruck ist das Faltblatt "Tipps für Touristen mit Behinderung" gestaltet.
Special Olympics in Hannover
Unter dem Motto "Gemeinsam stark" fanden vom 6. bis 10. Juni 2016 in Hannover die Special Olympics, die Nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung, statt. Rund 4.800 Athleten begeisterten in 18 Sportarten sowie in wettbewerbsfreien Angeboten Besucher, Gäste und Öffentlichkeit mit ihren Leistungen und ihrer Lebensfreude. Den Sportlern und Zuschauern wurde ein buntes Rahmenprogramm geboten. Erstmals waren einige der Veranstaltungsstätten unmittelbar im Stadtzentrum zu finden. So wurden beispielsweise die Wettbewerbe im Kanu und im Freiwasserschwimmen auf dem beziehungsweise im Maschsee absolviert, am Kröpcke wurde Beachvolleyball gespielt und auch die Laufwettbewerbe wurden auf einem Rundkurs mitten durch die Innenstadt ausgetragen. Knapp 2.300 freiwillige Helfer sowie 1.800 Trainer und Betreuer und 500 Kampf- und Schiedsrichter leisteten ihren Beitrag zum Gelingen der Special Olympics 2016. Weitere Informationen findet man hier.