Nord
Der 13. Stadtbezirk setzt sich aus der Nordstadt, Hainholz und Vinnhorst/Brink-Hafen zusammen.
Die Nordstadt, Hainholz und Vinnhorst/Brink-Hafen den 13. Stadtbezirk Nord. Auf einer Gesamtfläche von 10,92km² leben insgesamt fast 32.200 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand 2020) zusammen. Als einwohnerstärkster Teil gilt die bunte Nordstadt, die vor allem durch die Universität Hannover geprägt ist – hier leben Alteingesessene, junge Familien, Studierende tolerant und entspannt.
Die Nordstadt zeigt als erstes Arbeiterquartier in der Residenzstadt mit dem Welfenschloss und Fabrikanlagen (König & Ebhardt, Appel, Sprengel, Güterbahnhof, Krankenhaus) ein vielfältiges, kompaktes Stadtbild. In Hainholz setzte sich die industrielle Entwicklung entlang der Schulenburger Landstraße fort, die Wohngebiete bildeten aber eine räumlich offene Struktur.
Welfenschloss
Das heutige Universitäts-Hauptgebäude ist tatsächlich nie als Schloss genutzt worden. Das von Hofbaumeister Christian Tramm für den letzten Welfenkönig Georg V. ab 1856 in hellem Deistersandstein geplante Welfenschloss war bis 1866 nur außen fertiggestellt. Ab 1875 wurde das Schloss von Hermann Hunaeus zur Technischen Hochschule ausgebaut. Der viergeschossige, kubische Mittelbau wird von niedrigeren Seitenflügeln und Zwischenbauten auf 150 m verlängert. Fünf Türme geben den kompakten Baumassen ein malerisches Äußeres. Die Fassaden sind im sogenannten Trammstil gestaltet, einem durch Flächenstabwerk verfeinerten Rundbogenstil. Der welfische Prachtbau markiert das Ende des wesentlich von Laves bestimmten klassizistischen Architekturstils.
Alter Jüdischer Friedhof
Hannovers Juden konnten 1550 einen Sandhügel vor den Toren der Stadt als Begräbnisplatz einrichten, den alten Jüdischen Friedhof. Eine Hecke sollte den früher baumlosen Hügel schützen, doch Fuhrleute holten dort wiederholt Sand, so dass der Amtsvogt 1671 einen Schutzstein gegen Beschädigungen und Störung aufstellen ließ. 1740 wurde der Friedhof erweitert und mit einer Mauer umgeben. Die Gräber bleiben wegen der vorgeschriebenen „ewigen“ Totenruhe dauerhaft erhalten, sie wurden aber auf Grund der Platznot übereinander geschichtet. Die etwa 700 Grabsteine sind nach Osten ausgerichtet.
Brüggemannhof
Auf dem ehemaligen Gelände der Wachstuchmacherey (heute Benecke-Kaliko) errichtete der Sparund Bauverein Hannover die Großwohnanlage Brüggemannhof mit insgesamt 158 Wohnungen. Der Architekt Franz Hoffmann schuf erstmals einen Baublock um einen gemeinschaftlich genutzten Innenhof, der mit alten Bäumen begrünt war und einen Kinderspielplatz aufwies. Die Wohnungen waren hygienisch auf neuestem Stand mit Badenische, WC und Balkonen. Die Anlage, auch wegen der sozialdemokratisch gesinnten Bewohnerinnen und Bewohner „Rote Burg“ genannt, bot erstmals eine einheitlich gestaltete Massenbebauung mit Kleinwohnungen. Im oberen Galeriegeschoss weisen Figuren aus dem tätigen Handwerksleben auf die Bewohnerschaft.