Der Alte St.-Nikolai-Friedhof in Hannover, einer der ältesten Friedhöfe der Stadt, bietet einen Einblick in die bewegte Geschichte Hannovers.
Ursprünglich im 13. Jahrhundert als Begräbnisplatz für Leprakranke angelegt, wurde er im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und spielte eine bedeutende Rolle während der Pestepidemien und Kriege. Heute ist er ein geschütztes Denkmal und Teil einer Grünanlage, die an die historische Bedeutung des Ortes erinnert.
Historische Bedeutung und Entwicklung
Der Friedhof wurde außerhalb der Stadtmauern Hannovers in Verbindung mit einem Hospital für Leprakranke gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1325, als eine Kapelle für Trauerfeiern hinzugefügt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte, besonders im 16. Jahrhundert, wurde der Friedhof mehrfach erweitert, um den vielen Opfern der Pest und der Kriege gerecht zu werden. 1866 wurde der Friedhof geschlossen und gehört seit 1890 der Stadt Hannover.
Zerstörung und Wiederaufbau
Während des Zweiten Weltkriegs und des anschließenden Wiederaufbaus erlitt der Friedhof schwere Schäden. Straßenverbreiterungen führten zum Verlust eines erheblichen Teils der historischen Fläche und vieler Grabmale. Trotz dieser Verluste blieben einige historische Elemente erhalten und wurden 1987 unter Denkmalschutz gestellt.
Der Friedhof Heute
Im Rahmen des Programms „Hannover City 2020+“ wurde der Friedhof neu gestaltet. Straßenverengungen und die Reduzierung des Klagesmarktkreisels ermöglichten es, den nördlichen und südlichen Teil des Friedhofs wieder näher zusammenzubringen. Heute sind dort 278 Grabmale erhalten, darunter das bekannte Denkmal für den Dichter Ludwig Hölty.
Der Alte St.-Nikolai-Friedhof dient heute nicht nur als Grünfläche zur Erholung, sondern auch als Denkmal und Erinnerungsstätte. Führungen und Informationstafeln bieten den Besuchern Einblicke in die reiche Geschichte des Friedhofs und seiner Umgebung.
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Nikolai Friedhof
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