Eine artistische Lesung in der Bredenbecker Scheune

In nostalgischer Zirkus-Atmosphäre spielen, turnen, lesen und fliegen die Zirkusartistin Ida Cramer und die Schauspielerin Sara Spennemann durch ein halbes Jahrhundert. Zirkusdirektorin und Schriftstellerin Paula Busch (1886-1973) malt in ihrer Autobiografie „Das Spiel meines Lebens“ ihr pralles Zirkusleben voll Opulenz, Gefahr und Wendungen aus. Ihre Eltern Paul und Constanze gründeten 1884 den Circus Busch. Paula entscheidet sie sich zunächst für ein bürgerliches Leben und studiert als eine der ersten Frauen in Deutschland. Sie widmet sich der Philosophie und dem Schreiben. Als der Circus Busch jedoch während des Ersten Weltkrieges kurz vor dem Bankrott steht, lasst sie diese Sicherheit hinter sich, übernimmt als geschiedene Frau und alleinerziehende Mutter die Leitung des angeschlagenen Familienzirkus und eine außergewöhnliche Künstlerinnenkarriere beginnt. Sie führt den Zirkus nicht nur durch den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik, das Dritte Reich und schließlich durch die Wiederaufbaujahre der jungen BRD, sondern erfindet ihn auch als Kunstform neu. Ihre Idee, gesprochene Sprache in die bis dahin stumm erzählten Zirkusstücke einzubauen, verhilft dem Circus Busch zu neuen Erfolgen - selbst in Zeiten von Wirtschaftskrise, Krieg und Hunger.
In „Der Paula Busch-Abend“ wird dieses Leben für Zirkus und Literatur in 75 Minuten mit Trapez-Artistik, Spielszenen und gelesenen Originalpassagen erzählt.